Bei meiner letzten Elektronik Order habe ich mir mal wieder für ein paar Bastelprojekte ein paar digitale Multimeter DSN-VC288 bestellt. Diese Mini-Multimeter sind echt coole kleine Teile, gerade für unterwegs super zu gebrauchen. Will man mal schnell an einem Computer den USB-Port prüfen ist so ein kleines Taschen-Multimeter ein solider Helfer und eine echt preiswerte Apparatur. Schlagendes Argument für mich ist aber die Möglichkeit damit den Strom zu messen ohne gleich Leitungen auftrennen zu müssen. So lässt sich schon mal von außen feststellen ob bei einem Gerät einfach nur ein Kurzschluss besteht oder nicht.
Es braucht auch kaum weitere Komponenten und ist relativ zügig zusammen gelötet. Ein kleiner, feiner und schneller Helfer für unterwegs, oder die offene Werkstatt.
Benötigt wird:
– 1x Multimeter DSN-VC288
– je 1x DC-Buchse und DC-Stecker 5,5×2,5 mm
– 1x 9V-Blockbatterie mit einem entsprechenden Adapterkabel
– ein paar Kabelabschnitte, ca. 5-10 cm lang
Die Kabelabschnitte kann man locker aus einem alten PC-Netzteil gewinnen. Die anderen Teile kosten zusammen irgendetwas zwischen 10 und 15 € maximal. Natürlich sollte man über eine kleine Lötausrüstung verfügen.
ACHTUNG: Das Multimeter ist nur für Gleichstrom (DC) ausgelegt. Für Wechselspannungsmessungen muss man natürlich wenigstens noch eine Graetzbrücke und einen Sieb-Elko davor setzen. Aber dies kleine Gerät ist eh nur für den Einsatz im Heim-Computerbereich konzipiert und gedacht. Wer nicht weiß was es bedeutet mit einer Gleichspannung von bis zu 100V bei 10 A zu hantieren: Finger weg und Hände in die Hosentaschen.
Das Anzeigeinstrument ist mal gerade knappe 5x3x2 cm (BxHxT) „groß“. Ungefähr genau so groß wie eine 9V-Blockbatterie. Die für die Buchsen passenden Stecker, mit ein paar Zentimetern Kabel dran gehören zum Lieferumfang. Inzwischen wird das Instrument in der Version 1.0 geliefert. Diese unterscheidet sich von der Vorgängerversion in der Beschaltung und im Bauteileeinsatz, so das die früher üblichen Shunts offensichtlich nicht mehr nötig sind. Die Beschaltung der Buchsen, sprich die PIN-Belegung, ist aber so geblieben wie bisher. Das kleine Teil ist übrigens kurzschlußfest und verpolungssicher. Vertauscht man Plus und Minus wird einfach kein Wert angezeigt. Also beim löten schön aufpassen.
Für die Anzeigeeinheit ist eine Versorgungsspannung nötig. Diese lässt sich auf zwei Wegen bereitstellen.
Diese Beschaltung engt den Messbereich erheblich ein und kommt eigentlich nur dann in Frage wenn man die Einheit zum Beispiel fest einbaut und die anfallende Spannung im Bereich von 4 bis 28 V liegt. Die Schaltskizze führe ich hier nur der Vollständigkeit auf, für meine Zwecke ist die zu messende Spannung nicht immer exakt vorhersehbar, insbesondere im Bereich unterhalb von 4 Volt, so das ich für mich die Variante 2, mit zusätzlicher Stromversorgung erstellt habe.
Die Kabelfarben die in der Skizze zur Anzeige führen entsprechen übrigens denen der mitgelieferten Kabeladapter. Ich habe für mich eine 9V-Blockbatterie als zusätzliche Spannungsquelle gewählt. Für den Messeinsatz kann ich diese über den entsprechenden Stecker einfach anschließen. Das spart mir in jedem Fall auch den zusätzlichen Ein/Aus-Schalter.
Bei der Erstellung des Kabelsatzes unbedingt auf die richtige Polung achten. Ich habe die einzelnen Kabelsatz-Bestandteile in folgender Reihenfolge abgearbeitet:
- Den Batterieadapter an den 3-poligen Anzeigestecker. Übrigens verwende ich in der Regel die Kabelfarbe ROT für die Plusleitung und SCHWARZ für die Minusleitung.
- Dann DC-Stecker und die DC-Buchse angelötet. Auch hier wieder auf die richtige Polung achten. Stecker und Buchse innen jeweils an den Pluspol.
- Jetzt die beiden Pluspole von DC-Stecker und -Buchse verbinden und an den gelben Draht des 3-poligen Anzeigesteckers.
- Die DC-Buchse steht für den Messgeräteeingang, also deren Minuspol an den schwarzen Draht des 2-poligen Anzeigesteckers.
- Der DC-Stecker steht für den Ausgang des Messgeräts und kommt an den roten Draht des 2-poligen Anzeigesteckers.
Die Verwendung von DC-Buchse und Stecker wie gerade beschrieben empfiehlt sich. So kann das Messgerät wie eine Verlängerung einfach in die Stromversorgungslinie eingebaut werden.
ACHTUNG: Alle Lötverbindungen immer gut abisolieren, am besten mit Schrumpfschlauch. Wie gesagt 100V und 10A.
Bevor es nun an die Verbindung des Kabelsatzes mit dem Messinstrument geht auf jeden Fall eine Durchgangsprüfung vornehmen. Dabei müssen DC-Steckerinnenstift, gelber Draht des 3-poligen Anzeigesteckers und DC-Buchse-Innenkontakt miteinander verbunden sein. Hat man den 2-poligen Anzeigenstecker überbrückt (ich nehme hier einfach eine aufgebogene Büroklammer) muss DC-Stecker-Außenkontakt und DC-Buchse-Außenkontakt miteinander verbunden sein. Untereinander darf natürlich kein Kontakt bestehen.
Hat man sich also von der Richtigkeit seiner Lötkünste per Durchgangsprüfung überzeugt kann man den 9V-Block anschließen und sich über das aufleuchten der Anzeige freuen. Jetzt kann man die DC-Buchse mit einer Spannungsquelle verbinden und die rote Zahl sollte deren Spannung anzeigen. So etwa die gut 19V eines Laptop-Ladegerätes im Leerlauf. Diagnose: das Netzteil scheint erst mal in Ordnung zu sein. Schließt man nun den DC-Stecker an das Laptop an, sollte am Laptop die Lade-LED angehen und im Display der vom Laptop gezogene Strom abzulesen sein. Geht zum Beispiel die Lade-LED nicht an und der angezeigte Strom ist exorbitant hoch, liegt sehr wahrscheinlich ein Kurzschluss im Laptop vor.
Bei meinem Laptop hier ist die Lade-LED grün, also der Akku voll geladen und so so dümpelt die Stromaufnahme bei schmalen 0,4 A herum. Also alles gut.
Noch eine Bemerkung zum Abschluss. Ich habe für DC-Buchse und DC-Stecker Hohlstecker mit den Abmessungen 5,5×2,5 mm verwendet. Das sind die am häufigsten verwendeten Stecker/Buchse Abmessungen für Laptops. Für die Messung an anderen Ladegeräten / Netzteilen bzw. für andere Geräte wie eben USB-Ports, habe ich mir inzwischen einen ganzen Satz an diversen Stecker-Buchse-Adaptern erstellt. Dabei aber immer daran denken an unseren Messgerät ist die Buchse die Eingangsseite und der Stecker die Ausgangsseite. Und nicht umgekehrt.
Viel Spaß, Euer Schrauber-Mike.